Multiplikatormethode (Unternehmensbewertung)

Die Multiplikatormethode wird oft als die „Praktikermethode“ der Unternehmensbewertung bezeichnet. In der Tat stellt sie eine der unkompliziertesten und dabei doch sehr realistischen Methoden dar, die eine Indikation des Wertes eines Unternehmens abgeben: Sie basiert auf empirisch erhobenen Kennzahlen vergleichbarer Transaktionen.

Sie schließt durch Multiplikation einer solchen Kennzahl (in der Regel dem EBIT-Multiple, seltener dem Umsatz-Multiple) einer Referenzgruppe mit dem nachhaltigen Entsprechungswert eines konkreten Unternehmens (aus derselben Referenzgruppe) auf ein zu erwartendes Transaktionsvolumen (vereinfacht: „Enterprise Value“, „Wert des schuldenfreien Unternehmens“ etc.).

Formelbeispiel

Enterprise Value = EBIT-Multiple x nachhaltiger EBIT

Vorteile der Methode

  • Die Kennzahlen basieren auf empirisch ermittelten Daten faktisch realisierter Transaktionen.
  • Die Methode ist einfach anzuwenden, die Ergebnisse sind aussagefähig.
  • Die Multiples werden für unterschiedliche Branchen und Unternehmensgrößen ermittelt.
  • Die Multiples werden regelmäßig veröffentlicht.

Einschränkungen der Aussagefähigkeit

  • Die Definition eines „nachhaltigen“ EBIT ist unpräzise, der Wertansatz unterliegt subjektiven Einflüssen.
  • Die Zuordnung eines konkreten Unternehmens zu einer Branche oder Größenklasse sind unscharf.
  • Jede Transaktion ist ein Einzelfall, und das Transaktionsvolumen ist geprägt von den spezifischen Interessen von Käufer und Verkäufer.
  • Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ist fallspezifisch.